Rückblick cluster-lunch - «Basel blyybt suuber» - Logistik bei der Stadtreinigung Basel

Haben Sie sich auch schon über Zigarettenstummel, Bierflaschen oder Kaugummis auf der Strasse genervt oder sich über überfüllte Abfalleimer gewundert? Um den Abfallberg schneller zu beseitigen, geht die Stadtreinigung dieses Problem neuerdings mit digitaler Unterstützung an. Wie das geht und warum es die Männer in Orange trotzdem weiterhin geben wird, zeigte sie im September den Teilnehmern des cluster-lunch.

Von Daniel Lüdin

Haben Sie sich auch schon über Zigarettenstummel, Bierflaschen oder Kaugummis auf der Strasse genervt oder sich über überfüllte Abfalleimer gewundert? Um den Abfallberg schneller zu beseitigen, geht die Stadtreinigung dieses Problem neuerdings mit digitaler Unterstützung an. Wie das geht und warum es die Männer in Orange trotzdem weiterhin geben wird, zeigte sie im September den Teilnehmern des cluster-lunch.

Mitte September trafen sich rund 40 Logistik-Interessierte zum zweiten cluster-lunch in diesem Jahr. Dominik Egli, Leiter Stadtreinigung, Bau- und Verkehrsdepartement, Kanton Basel-Stadt, erzählte in einem spannenden Referat, wie die Stadtreinigung die äusserst vielfältige und herausfordernde Logistik rund um die Reinigung der Stadt Basel organisiert.

260 Mitarbeitende aus 24 Nationen arbeiten an 14 Standorten mit insgesamt 200 Fahrzeugen. Sie sind an 365 Tagen für Stadthygiene und Sauberkeit der Strassen und Plätze in Basel verantwortlich. Zusätzlich bewältigt die Stadtreinigung anspruchsvolle Arbeit bei Grossanlässen wie beispielsweise der Fasnacht, Fussballspielen, dem 1. August und weiteren Feierlichkeiten.

Digitales Herz

Damit alles funktioniert, braucht es ein gut eingespieltes und motiviertes Team mit leistungsstarken Hilfsmitteln. Dabei spielen, digitale Lösungen mehr denn je eine entscheidende Rolle: Ein mit Kameras und Computer ausgestattetes Fahrrad misst den Verschmutzungsgrad von Strassen und Plätzen. Das System erkennt nicht nur ob und wie stark ein Ort verschmutzt ist, sondern auch durch welche Objekte. Der Gewerbeabfall wird per Kehrichtwagen gesammelt. Die Daten über das Gewicht des Abfalls werden direkt dem Server übermittelt, der die Abrechnung automatisch den Betrieben zustellt. Auch bei Sammelstellen prognostizieren Algorithmen fortlaufend die Füllstände, was die Anzahl Anfahrten zur «Leerung» reduziert und somit die Effizienz steigert.

Das digitale Herz der Stadtreinigung ist der GeoViewer des Kantons, der alle verfügbaren Daten abbildet. Dazu zählen auch die Position von Abfalleimern, Sammelstellen, Touren der Fahrzeuge aber auch illegal entsorgter Abfall. Basierend auf diesen Daten werden die Touren geplant, Arbeitseinsätze koordiniert und immer weiter optimiert. Nur so ist es möglich, die jährlich über 35'000 Tonnen Siedlungsabfälle aus Haushalten und Gewerbebetrieben zu bewältigen.

Die Männer in Orange wird es immer geben

In Basel wird die Stadtreinigung häufig mit den Menschen und Fahrzeugen in Orange in Verbindung gebracht. Die Präsentation von Herrn Egli zeigte auf, dass eine Menge Logistik dahinter steckt, damit diese Mitarbeitenden und Fahrzeuge zur richtigen Zeit am richtigen Ort im Einsatz sind. Und sie zeigte eindrücklich, dass die Digitalisierung auch die Stadtreinigung bewegt. Dabei war aber klar ersichtlich, dass der Mensch auch in Zukunft – trotz Digitalisierung - einen entscheidenden Faktor spielen wird.