Wie ein Logistikunternehmen aus Laufen der globalen Krise trotzt
Als weltweit agierendes Unternehmen im Bereich der Lagerlogistik und der automatisierten Lagerverwaltung befindet sich Stöcklin Logistik AG am Puls der Zeit. Am jüngsten Lunch-Event des Logistikclusters führte CEO und Verwaltungsratspräsident Urs Grütter persönlich durch seinen Betrieb – und sprach dazu über die aktuellen Herausforderungen in der Branche.
Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wie sich Unternehmen im Laufe der Jahre entwickeln. Das gilt auch für die 1934 gegründete Stöcklin Logistik AG. Was heute ein global agierendes Unternehmen ist, startete vor 88 Jahren als kleiner Betrieb mit einigen Sackkarren. «Später folgten der legendäre Stöcklin-Handgabelhubwagen sowie erste Fördertechnik», berichtet der heutige CEO und Verwaltungsratspräsident Urs Grütter. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich das Unternehmen kontinuierlich weiter. So wurden in den 1980er-Jahren zum Beispiel die ersten mechanischen Regalbediengeräte eingeführt. Heute arbeitet das Unternehmen als Hersteller und Lieferanten von kompletten Logistikanlagen mit Kunden auf der ganzen Welt zusammen – und das von der Mechanik über die Steuerung bis hin zur Verwaltungssoftware.
Neuer Standort, neue Kultur
2020 schrieb die Stöcklin Logistik AG ein weiteres Kapitel der Firmengeschichte: Mitten während der Pandemie zog das Unternehmen vom bisherigen Standort in Aesch nach Laufen. Auf dem Areal, das rund 26’000 Quadratmeter umfasst, entstand ein neues Fabrikationsgebäude, ein Bürogebäude sowie ein Hochregallager für Paletten und Behälter. Mit dem Umzug vollzog das Unternehmen auch einen Kulturwechsel: «Kurze Wege, offene Büros, modernste Technik, effiziente Logistik und ein gutes Ambiente tragen dazu bei, dass sich alle Mitarbeiter näherkommen, wohlfühlen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern», so Urs Grütter.
Am 16. August konnten sich rund 40 Freundinnen und Freunde des Logistikcluster Region Basel einen eigenen Eindruck von dem Logistikunternehmen machen. Urs Grütter persönlich nahm sich Zeit, um die Gäste an diesem strahlenden Sommertag zu begrüssen und sie durch seinen Betrieb zu führen. Vor der spannenden Betriebsbesichtigung informierte Grütter aus erster Hand über die aktuellen Herausforderungen seines Unternehmens.
«Wir setzen nicht auf eine nachhaltige Energieversorgung, weil es gut fürs Image ist, sondern weil es sich langfristig wirklich lohnt.»
Urs Grütter
CEO und Verwaltungsratspräsident
«Nachhaltige Energieversorgung lohnt sich»
Besonders hohe Priorität schenkt das Unternehmen auch dem Thema Nachhaltigkeit. «Dieses Thema endet bei uns nicht bei der Erstellung von <grünen> Prospekten», so der CEO augenzwinkernd. Stattdessen lässt die Stöcklin Logistik AG ihren Taten Worten folgen. Insgesamt 2250 Photovoltaikmodule auf dem Dach des Firmensitzes produzieren jährlich zirka 850 Megawattstunden Strom. 60 Erdsonden übernehmen fast die komplette Heizung und Kühlung des Unternehmens. Eine Ölheizung besitzt das Unternehmen nicht mehr, eine Gastheizung nur noch für den Spitzenbedarf. «Wir setzen nicht auf eine nachhaltige Energieversorgung, weil es gut fürs Image ist, sondern weil es sich langfristig wirklich lohnt», betont Urs Grütter. In unsicheren Zeiten wie heute gelte dies mehr denn je.
«Der Logistikmarkt ist ein Wachstumsmarkt»
Als global agierendes Unternehmen ist die Stöcklin Logistik AG natürlich stark von den aktuellen Krisen rund um den Globus betroffen. «Die Materialbeschaffung stellt uns vor immense Herausforderungen», betonte Urs Grütter. Das Unternehmen kämpft mit knappen Verfügbarkeiten genauso mit den rasant steigenden Transport- und Warenkosten. «Zudem sorgt die weltweit grassierende Inflation besonders bei langfristigen Projekten für grosse Unberechenbarkeiten», sagt Urs Grütter. Darüber hinaus sei auch der Fachkräftemangel ein Dauerthema. Trotz allem bleibt der CEO zuversichtlich: «Der Logistikmarkt ist ein Wachstumsmarkt», betonte Grütter und wir werden die aktuellen Herausforderungen meistern.