Feldschlösschen: Diese Chancen und Herausforderungen bringt die Elektrifizierung der LKW-Flotte
Feldschlösschen hat 20 neue Elektro-LKW in Betrieb genommen. Damit macht die grösste Brauerei und Getränkehändlerin der Schweiz einen weiteren Schritt zur CO2-neutralen Logistik.
«Unsere Vision ist eine CO2-neutrale Logistik.» Das sagt Frank Pfeifer, Head of Distribution Services bei Feldschlösschen. Nun ist das Unternehmen diesem Ziel einen weiteren Schritt näher gekommen. Vergangenes Jahr hat das Getränkeunternehmen 20 neue 26-Tonnen-Elektro-LKW in Betrieb genommen. Damit verfügt das Traditionsunternehmen aus Rheinfelden über die grösste E-LKW-Flotte der Schweiz. «Innerhalb unseres zweistufigen Verteilnetzes spielen diese emissionsfreien und energieeffizienten E-LKW eine zentrale Rolle», bekräftigt Frank Pfeifer. Die Fahrzeuge mit einer Netto-Nutzlast von 13'800 kg und einer Reichweite von bis zu 200 km werden an 12 Logistikstandorten für die Feinverteilung der Biere und weiteren Getränke eingesetzt․
«Wir übernehmen
eine ökologische Verantwortung»
Die Lastwagen sind die weltweit ersten serienmässig hergestellten Elektro-Lastwagen von Renault Trucks. Dass die Wahl für den Grossauftrag ausgerechnet auf den französischen Anbieter fiel, ist kein Zufall. Bereits seit 2010 setzt Feldschlösschen kleinere Elektro-LKW von Renault für den Getränketransport ein; damit gehört das Unternehmen zu den Pionieren in der Schweiz. 2013 folgte der Einsatz des ersten 18-Tonnen-E-LKW im Land. Mittelfristig will Feldschlösschen seine gesamte Lastwagenflotte auf Elektrofahrzeuge umstellen. «Der Entscheid ist damit die logische Fortsetzung unserer langjährigen Beziehung zur Renault.» Die Elektro-LKW von Feldschlössen werden mit erneuerbarer Energie betankt. Dafür verfügt die Brauerei unter andrem über fünf Photovoltaik-Anlagen an den Standorten Rheinfelden, Satigny, Givisiez und Biel. «Als Marktführer übernehmen wir ökologische Verantwortung und setzen unsere Nachhaltigkeitsstrategie konsequent um», sagte Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz anlässlich eines Medienevents zur Lancierung der neuen Elektro-Trucks.
«Als Marktführer übernehmen wir ökologische Verantwortung und setzen unsere Nachhaltigkeitsstrategie konsequent um.»
Thomas Amstutz
Feldschlösschen-CEO
Eine gute Planung ist das A und O
Natürlich bringt die schrittweise Umstellung auf Elektro-Trucks auch Herausforderungen mit sich. «Der kritischste Faktor ist die Reichweite», erklärt Frank Pfeifer. Derzeit werden die E-LKW ausschliesslich in der Feinverteilung eingesetzt. In Zukunft sollen mit den Elektrofahrzeugen jedoch auch grössere Distanzen zurückgelegt werden können. Eine weiteres grosses Thema betrifft die Infrastruktur. Pfeifer nennt es das «wohl am meistunterschätzte Thema» bei der Elektromobilität. So musste das Unternehmen an sämtlichen Standorten neue Ladeinfrastrukturen realisieren. «Das kostet nicht nur Geld, sondern braucht auch Platz.» Entsprechend wichtig sei die gute Planung bei der Umsetzung des Projekts.
Trotz des grossen Aufwands, der mit der Umstellung auf die Elektrotrucks verbunden ist, will Feldschlösschen an seinem eingeschlagenen Weg festhalten. «Nichts ist umsonst im Leben», sagt Pfeifer. «Aber wir sind überzeugt, dass sich unser Engagement langfristig auszahlt.» Wie Pfeifer betont, würden übrigens auch die Chauffeure von Feldschlösschen positiv auf die Flottenumstellung reagieren. «Mir wurde schon mehrfach versichert, dass das Fahren der neuen Elektro-LKW richtig Spass macht.»
25'000 Kunden aus Gastronomie, Detail- und Getränkehandel
Das Unternehmen Feldschlösschen mit Hauptsitz in Rheinfelden AG ist die führende Brauerei und grösste Getränkehändlerin der Schweiz. Das Unternehmen besteht seit 1876 und beschäftigt 1200 Mitarbeitende an 21 Standorten in der ganzen Schweiz. Mit einem Sortiment von über 40 eigenen Schweizer Markenbieren und einem umfassenden Getränkeportfolio von Mineralwasser über Softdrinks bis Wein, beliefert Feldschlösschen 25‘000 Kunden aus Gastronomie, Detail- und Getränkehandel.
Aufruf: Unternehmen für Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit gesucht!
Unter dem Stichwort Green Logistics bemühen sich heute viele Transport- und Logistikunternehmen darum, ihre Strategien, Strukturen und Prozesse umweltgerechter und ressourceneffizienter zu gestalten. Auch die Initiative Logistikcluster Region Basel beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit im Logistik- und Transportwesen. Um ein gemeinsames Verständnis von Grüner Logistik zu fördern und Wissen aus der Praxis weiterzugeben, initiiert der Logistikcluster Region Basel deshalb eine Arbeitsgruppe zum Thema Nachhaltigkeit. Im Zentrum des Projekts stehen der unternehmensübergreifende Austausch sowie das Teilen von Best-practice Erfahrungen.
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