«Die Pandemie hat unsere Auftragslage ziemlich durcheinandergewirbelt.»

Das Geschäftsleitungsteam von Metropol Kurier berichtet, wie die letzten Wochen den Alltag eines City-Logistikers verändert haben.

Von Daniel Lüdin

Das Geschäftsleitungsteam von Metropol Kurier berichtet, wie die letzten Wochen den Alltag eines City-Logistikers verändert haben.

Welche Bedeutung hat die City Logistik in diesen besonderen Zeiten?
Logistik verbindet. Gerade während der Pandemie kommt dieser Eigenschaft besondere Bedeutung zu, denn die Metropol Kurier GmbH hat die letzten Wochen hauptsächlich Heimlieferungen vorgenommen. Das Lieferspektrum reicht dabei von Alltagseinkäufen über Blumensträusse bis hin zu der Tageszeitung vom Kiosk. Wir bewegen uns hier also im Thema Grundversorgen, denn durch uns erhalten Risikopatienten Zugang zu ihren Lebensmitteln. Zudem tragen wir mit der Lieferung von Unterhaltungsmedien oder Gärtner- und Heimwerkerbedarf dazu bei, dass viele Leute in der Isolation nebst dem Home Office einer Beschäftigung nachgehen können und der Alltag somit nicht zu erdrückend wird. In beiden Fällen schlagen wir als City-Logistiker eine Brücke zwischen Gewerbetreibenden und ihren Kunden, die es den Unternehmen ermöglicht, Umsatz zu generieren. Genauso können wir auf der letzten Meile auch zwischen Speditionsunternehmen und ihren Adressaten vermitteln.

Wie hat Corona Ihren Arbeitsalltag verändert?
Die Pandemie hat unsere Auftragslage ziemlich durcheinandergewirbelt. Viele unserer Geschäftskunden mussten den Betrieb vorübergehend einstellen und konnten gar nicht mehr arbeiten. Infolgedessen war auch unsere Dienstleistung nicht mehr gefragt. Dafür hat das gesteigerte Bedürfnis nach Heimlieferungen dazu geführt, dass wir neue Kunden gewinnen konnten, entsprechend mussten wir in kürzester Zeit neue Abläufe implementieren, was Mehraufwand bedeutet. Nichtsdestotrotz halten die coronabedingten Aufträge den weggebrochenen nicht ganz die Waage.

Wie funktioniert im Moment bei Ihren Kurieren der direkte Kundenkontakt?
Unsere Fahrerinnen und Fahrer sind angewiesen keine Hand zu Hand Übergaben vorzunehmen. Konkret stellen sie die Sendung ab und treten dann zurück. Im Anschluss kann der Kunde die Sendung entgegennehmen. Aktuell quittiert der Kunde nicht mit seiner Unterschrift, sondern nur mit der Angabe seines Namens. Ebenso sind unsere Fahrer mit Desinfektionsmittel ausgestattet, damit sie sich regelmässig desinfizieren können.

Hat die momentane Situation auch etwas Positives?
Klar, jede Krise eröffnet Chancen. So hat sich auch viel Neues ergeben. Die Einschränkungen, die Corona einfordert, sind aber zu gravierend. Deshalb wünschen wir uns, dass wir baldmöglichst in einen Alltag finden, in dem alle Gewerbetreibenden ihr Geschäft wieder öffnen und vernünftig wirtschaften können.